Werkstattgespräch mit den Dokumentarfilmregisseuren Mila Zhluktenko und Daniel Asadi Faezi

Mila Zhluktenko (*Kyiv) und Daniel Asadi Faezi (*Schweinfurt) präsentieren ihre vier aktuellsten Kurzfilme (gedreht in der Ukraine, dem Iran, Usbekistan und Deutschland) und treten in anschließenden Filmgesprächen in den Austausch mit dem Publikum. Die beiden studierten Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München und arbeiten als freie Filmschaffende.

Opera Glasses (23min. / 2019 / R: Mila Zhluktenko)
Während die ersten Gäste draußen in der Kälte warten, wacht das Kyiver Opernhaus langsam auf. Die Vorbereitungen in der Garderobe schreiten voran: die Garderobenmarken werden aufgehängt, die Operngläser geputzt, das Orchester probt in der Ferne. Dann strömen die Gäste rein, überschwemmen die Garderobe und die Gänge. Im Film OPERA GLASSES wird das Foyer der Oper zur Bühne und die Gäste und Mitarbeiter selbst zu Akteuren.

where we used to swim (8min. / 2019 / R: Daniel Asadi Faezi)
Der Urmia-See im Norden des Irans war einst der größte See des mittleren Ostens. Heute sind nur noch fünf Prozent seiner ursprünglichen Fläche verblieben. Der Rest ist ausgetrocknet und versalzen. Dieses filmische Essay beobachtet die Orte der Vergangenheit und Gegenwart und webt daraus eine neue Narration.

Aralkum (13min. / 2022 / R: Mila Zhluktenko & Daniel Asadi Faezi)
Eine Wüstenlandschaft, wie von einem anderen Planeten. Ein paar einsam verrostete Schiffswracks. Um sie herum wächst niedriges Wüstengebüsch, das den Sand bei den erbarmungslosen Stürmen zusammenhalten soll. Aralkum, die Aralwüste, ist der nackte Meeresgrund, das Letzte, was vom Aralsee noch übrig geblieben ist. Durch das Verweben verschiedener filmischer Texturen, macht der Kurzfilm Aralkum den ausgetrockneten Aralsee erfassbar, sodass ein alter Fischer noch ein letztes Mal in See stechen kann.

waking up in silence (18min. / 2023 / Mila Zhluktenko & Daniel Asadi Faezi)
Ein Sommertag in einer ehemaligen deutschen Militärkaserne: Hier haben Kinder aus der Ukraine eine Zuflucht gefunden. Bei ihren Spielen stoßen sie auf militärische Symbole aus der Vergangenheit und verknüpfen sie mit ihren Erfahrungen.